20 Februar 2006

Größter Kapitalgüterimportzuwachs in Brasilien seit 1997

Letztes Jahr nahm der durch den starken Real begünstigte brasilianische Kapitalgüterimport um 21,4 % zu. Das fast täglich Rekordtiefstwerte brechende Länderrisiko Brasilien erleichterte dazu die Finanzierung dieser Importe. Viele brasilianische Unternehmen, die investieren wollen und müssen, gehen von einheimischen Maschinen und Anlagen wieder auf ausländische zurück, was u.a. deutsche Exporteure begünstigt, leider aber auch - vom deutschen Standpunkt aus gesehen - chinesische. Ich hatte bereits darüber berichtet, daß der brasilianische Stahlkocher Gerdau 230 Mio. US$ für Einkäufe in China zur Kapazitätsausweitung des Stahlwerkes in Ouro Branco im Bundesstaat Minas Gerais ausgibt, die insgesamt 1,2 Mrd. US$ kosten wird. Ein weiterer Pluspunkt für China waren die günstigen Zinsen von 6,8 % im Jahr, wobei der Kredit ohne die Notwendigkeit von Sicherheiten angeboten wurde. 75,5 % der mitgeteilten Gesamtinvestitionen sollen allerdings aus Brasilien kommen.

Der brasilianische Spritzgußmaschinenhersteller Sandretto mußte stark Kosten reduzieren, um weiterhin im heimischen Markt zu bleiben. Vor 2 Jahren kam eine europäische 100.000 € - Maschine für 360.000 R$ auf den brasilianischen Markt, heute sind es nur noch 270.000 R$. Die Konkurrenzprodukte aus China kosten sogar weniger als ein Drittel des Preises der brasilianischen Fabrikanten! Das kann vielleicht das deutsche Transrapid - Konsortium schon heute bestätigen und in einigen Jahren eventuell auch Airbus.

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