15 Juni 2006

Brasiliens Wirtschaftsentwicklung günstig für Investoren und den Präsidenten

Präsident Lula möchte gerne wiedergewählt werden, auch wenn er dies nicht öffentlich sagt. Und die aktuellen Wirtschaftsdaten unterstützen - verdientermaßen oder nicht - diese Wiederwahl:

Die Vorschau auf den Oktober (Wahltermin) zeigt mit 14,5 % den niedrigsten Leitzins seit 1996 und ein Wachstum von 4,1 %, die Inflation überschreitet die 0,5 % / Monat nicht, das Kreditvolumen für natürliche Personen weitet sich um 22 % aus, der Dollar liegt zum Jahresende bei 2,20 R$ und 2006 wird das Einkommen um 5,4 % steigen.

Allein die Erhöhung des Mindestlohnes von 300 auf 350 R$ im April injiziert 13,3 Mrd. R$ bis Jahresende in die Wirtschaft. Die Bauwirtschaft profitiert von Steuerentlastungen und Baukrediten in Höhe von 18,7 Mrd. R$, die Anpassung der Lohnsteuersätze um 8 % verringert das Steueraufkommen um 2,7 Mrd. R$ und füllt entsprechend die Taschen der Arbeitnehmer. Der Landwirtschaft wird durch Umschuldung und Neukredite geholfen, was die Regierung sich (und dem Steuerzahler) bis zu 13,4 Mrd. R$ kosten läßt. Diese Maßnahmen sind natürlich auch mit Blick auf den Wahltermin beschlossen worden, was das Leben des dann amtierenden Präsidenten nicht leichter werden läßt. Aber was solls, Lula kann nur einmal wiedergewählt werden, nach dem Motto: Nach mir die Sindflut.

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