17 Oktober 2006

Brasiliens Konzerne investieren im Ausland...

...aber selbst strahlende Gruppen wie Gerdau und WEG, beide von deutschen Auswanderern gegründet, können nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Brasilianer von den Asiaten überholt worden sind. Das fängt - kleine Abweichung vom Thema - damit an, daß die brasilianischen Devisenreserven den (lokalen) Rekordwert von 74,9 Mrd. US$ erreicht haben, die chinesischen aber fast schon bei einer Billion US$ liegen, der Löwenanteil davon in Form von Schuldverschreibungen. Da sieht man, wer in der Bundesliga und wer in der Regionalliga spielt!

Von den 100 Schwellenlandfirmen, die weltweit am meisten im Ausland investieren, kommen 77 aus Asien. Zwischen 1980 und 1990 hat Brasilien diese Liste angeführt, heute liegt das Land nur noch auf dem sechsten Platz und von den 72 Mrd.US$, die der Privatsektor im Ausland angelegt / festgelegt hat, sind 65 % in Steuerparadiesen gelandet. Argentinien lag 1980 übrigens auf dem dritten Platz und hat heute - trotz beeindruckender relativer BIP-Wachstumsraten (von einem niedrigem Niveau aus!!!) - keine Firma mehr in der Liste der hundert größten Schwellenlandauslandsinvestoren (Das Wort soll uns Deutschen mal einer nachmachen!).

Auch interessant, in der Fortune-Liste der 500 weltgrößten Firmen waren 1990 nur 19 aus Schwellenländern, heute sind es schon 47.

Die brasilianischen Firmen unter den ersten 100 Schwellenlandauslandsinvestoren sind Petrobrás (Platz 12 - 6,2 Mrd. US$), Vale do Rio Doce (Platz 25 - 4 Mrd. US$) und Gerdau (Platz 33 - 3,3 Mrd. US$). Die einzige lateinamerikanische Firma mit Spitzentechnologie ist der brasilianischer Flugzeughersteller Embraer, der aber in der erwähnten Liste mangels ausreichender Auslandsinvestition (trotz Fabrik in China) nicht auftaucht.

Nachzulesen sind die Zahlen im Jahresbericht der UNCTAD - Conferência da ONU para o Comércio e Desenvolvimento.

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