25 Februar 2007

Brasiliens Währungsreserven steigen und der Dollarkurs fällt



In den ersten 14 Arbeitstagen des Februars hat die brasilianische Zentralbank schon 7 Mrd. US$ zur Kursstützung gekauft, im Januar waren es 4,9 Mrd. US$, trotzdem bleibt der Dollar schwach, er zog nur um 0,34 % zum Wochenende an. Hier sehen Sie die Kursentwicklung des uns interessierenden € zum R$ der letzten drei Monate:


Für die letzten zwölf Monate verhielt sich der € so:


Experten machen darauf aufmerksam, daß zwar diese Entwicklung das Länderrisiko Brasilien weiter sinken läßt und das Land daher bald eine bessere Investitionseinstufung erhalten könne, aber der Unterschied der Zinsen im Ausland und in Brasilien läßt die Reserven ab ca. 110 Mrd. US$ zu einem finanziellem Verlustgeschäft für Brasilien werden. Wahrscheinlich wird die weiterhin positive Handelsbilanz und die weiter ins Land strömenden Auslandsgelder den Dollar bald auf 2 R$ abrutschen lassen. Und wenn diese psychologische Schwelle unterschritten wird, weiß niemand, wo der Dollar haltmachen wird. Für den ausländischen Exporteur eine bequeme Lage, für den inländischen eine katastrophale Entwicklung.

Im Januar registrierte die brasilianische Zentralbank 2,41 Mrd. US$ ausländische Direktinvestitionen, fast 64 % mehr als im Januar 2006. Damit wird die Projektion zum Jahresende, die bisher bei 18 Mrd. US$ lag, revisionsbedürftig. Die Direktinvestitionen, von denen einige mehrere hundert Millionen US$ im Einzelfall betragen, betreffen Projekte in den Bereichen Kfz-Herstellung einschließlich Zulieferer, Stahlerzeugung, Agrobusiness, Elektrizitätserzeugung, Gasgewinnung und -verteilung, Bauwirtschaft, Banken und Immobiliengeschäfte. Hoffentlich lassen sich auch deutsche Firmen überzeugen, hier mitzumachen. Denn laut Will Landers von Blacrock Inc., der 5 Mrd. US$ anlegt, ist Brasilien 2007 vom Preis-Gewinn-Verhältnis der zur Zeit attraktivste Markt. Brasilien wachse zwar langsamer als China und Indien, aber seine Firmen seien lukrativer. Seiner Meinung nach werde Brasilien des Status "investment grade" bereits Ende nächsten Jahres erreichen. Für Ibovespa- Anlagen sieht er für 2007 eine 25%ige Rentabilität.

Zum Schluß eine Zahl zum Größenverhältnis China - Brasilien: China verbraucht 10mal mehr Stahl als Brasilien produziert!

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