20 Dezember 2007

Geld kommt mit Rekordwerten rein, aber die Zahlungsbilanz wird 2008 defizitär

2008, meint die brasilianische Zentralbank jetzt, werden wir ein Zahlungsbilanzdefizit von 3,5 Mrd. US$ haben, nachdem es fünf Jahre lang ununterbrochen Zahlungsbilanzüberschüsse gab. Zuletzt 2007, mit 2,4 Mrd. US$.

Der Export soll 2008 von 160 im laufenden Jahr auf 172 Mrd. US$ steigen, die Importe von 121 auf 142 Mrd. US$. Damit verringert sich der Handelsbilanzüberschuß von heute 39 auf 30 Mrd. US$ nächstes Jahr.

Gewinn- und Dividendentransfer wird von der Zentralbank für 2008 mit 20 Mrd. US$ angenommen, 2007 waren es 20,9 Mrd. US$. Das Geld, welches aus dem Ausland als Investition nach Brasilien kommt, fließt stärker als zur Zeit der Privatisierung, 35 Mrd. US$ waren es 2007 und 2008 erwartet man immerhin 28 Mrd. US$. Die Privatisierung brachte 2000 den bisherigen Rekordwert von 32,8 Mrd. US$. In Titel und Aktien investierten Ausländer in diesem Jahr 38,5 Mrd. US$, 2008 schätzt man bei der Zentralbank, werden es 26 Mrd. US$ sein.

Wichtige Investitionen in Brasilien:

• Die VW - LKW - Sparte wird in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde Reais in Resende im Bundesstaat Rio de Janeiro investieren, bis zu 30 % davon gehen in die Entwicklung neuer Fahrzeuge. VW will aus dieser Fabrik ein Entwicklungszentrum für emerging markets machen, also werden wir wohl bald VW - LKWs und auch Busse aus Brasilien in Rußland, Indien und China auf der Straße sehen. Der Rest der Investition wird für die Ausweitung der Produktionskapazität von heute 185 auf 210 Fahrzeuge pro Tag verwendet werden und für ein neues Logistikzentrum.
• Fiat steht dem nicht nach, in Betim wird die Fabrik für eine Kapazitätsausweitung von 700.000 auf 800.000 Fahrzeuge im Jahr vorbereitet und die Gruppenfirma Teksid wird eine neue Aluminiumgießerei bauen, deren Standort noch nicht feststeht. Insgesamt will Fiat in Brasilien fünf Milliarden Reais bis 2010 investieren.
• Petrobrás schießt den Vogel ab, 55 Milliarden Reais Investition in 2008 und eine auf 2008 vorgezogene Erschließung des Ölfeldes Tupi in der Bucht von Santos, wo dann ab Ende nächsten Jahres 40.000 barrels Erdöl täglich gefördert werden sollen. Übrigens sind 12 % der genannten Investitionssumme für Standorte außerhalb Brasiliens vorgesehen.
• Zum Schluß noch die Meldung, daß die Regierung mit der Versteigerung der 3G - Konzessionen für die Mobiltelefonie in zwei Tagen 5,148 Mrd. R$ eingenommen hat, eine Investition unserer Telefongesellschaften.

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