07 Dezember 2007

Wenn man Ärzte und Juristen braucht, sollte man vorsichtig sein...

...denn die Qualitätsunterschiede sind groß! Über die hohe Durchfallquote der Juristen in Brasilien beim vorgeschriebenem OAB - Examen habe ich schon früher berichtet, aber ohne bestandene Prüfung dürfen diese den Anwaltsberuf nicht ausüben. Das schützt den Mandanten, aber wer schützt den Patienten in Brasilien? Denn Ärzte unterziehen sich zwar auch einer Prüfung, aber wer durchfällt, darf trotzdem praktizieren!

In diesem Jahr betrug die Durchfallquote der Medizinstudenten im sechsten Ausbildungsjahr, die an der Prüfung des CREMESP - Conselho Regional de Medicina do Estado de São Paulo teilnahmen, satte 56 %! Die Prüfung fand das dritte Mal statt und die Teilnahme ist bisher freiwillig. Es hatten sich 833 Studenten von 2.300  bereiterklärt, an dem Experiment teilzunehmen. 2006 fielen 38 % durch und 2005 "nur" 31 %. Die Verschlechterung der Ergebnisse ist erschreckend und bezieht sich vor allem auf Gynäkologie, Geburtshilfe und Pediatrie, also immer auf die Schwächsten! 

Es gibt zur Zeit 31 Ausbildungsstätten für künftige Mediziner im Bundesstaat São Paulo, acht davon wurden zwischen 2002 und 2007 gegründet. Leider sagt die Studie nichts darüber, wo die Durchgefallenen studieren, aber es ist sehr wahrscheinlich, daß es große Qualitätsunterschiede zwischen den Ausbildungsstätten gibt.

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