28 Januar 2008

Resozialisierung von ehemaligen Strafgefangenen schwierig

Man könnte auch "fast unmöglich" sagen, denn wenige entlassene Häftlinge finden in Brasilien eine normale Arbeit. Eines der Hindernisse ist die Bürokratie, welche viel Zeit braucht, um das  Vorstrafenregister zu aktualisieren bzw. Vorstrafen aus ihm zu entfernen. Selbst wer in einem Kriminalprozeß  freigesprochen wurde, hat Schwierigkeiten, seinen Weste weiß zu bekommen. Die Landesregierung von São Paulo hat Regionalzentren, die ehemalige arbeitssuchende Strafgefangene unterstützen, aber mehr durch Rat, als durch die Tat.

Alle sieben Minuten kommt in São Paulo ein Strafgefangener frei, letztes Jahr waren es 6.700, davon 94 % Männer und 6 % Frauen. In Brasilien werden 70 % der Freigelassenen wieder rückfällig, in São Paulo sind es 58 % nach einer Erhebung von 2002. Von den erwähnten 6.700 werden also nach dieser Statistik 3.886 wieder in die Justizvollzugsanstalt zurückkehren.

7.800 Häftlinge kommen jeden Monat als Neuzugang in die Gefängnisse São Paulos, 6.700 verlassen sie, also wächst die Anzahl der Häftlinge monatlich um 1.100. Dabei weisen die Gefängnisse heute schon ein Defizit von 41.000 Plätzen in São Paulo auf.

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