18 Mai 2008

F&E sollen in Brasilien endlich auch großgeschrieben werden

Ich war vor dreissig (!) Jahren direkt vor meinem Aufbruch in neue Gefilde  in Deutschland der Leiter der Zentralen Technologieentwicklung von Fichtel & Sachs, was sich u.a. in diesen beiden Aufsätzen von mir, die im Harvard Businessmanager erschienen sind,  manifestiert:
  • Das FAST-Diagramm als Innovationshilfe in der Theorie und in einem Fallbeispiel (Zusammenfassung: Strenggenommen handelt es sich bei der Innovation um die Einführung oder Anwendung einer neuen Idee. Sie manifestiert sich als ein vom menschlichen Geist ersonnenes neues Gebilde, wobei die Idee auf einer Entdeckung beruhen kann, dem Auffinden eines bis dahin nicht bekannten Tatbestandes, oder der Beobachtung eines natürlichen Phänomens. Das Haupteinsatzgebiet des FAST-Diagramms liegt im Gebiet der Invention, von dem schon Edison als unangefochtene Kapazität für erfolgreiche Erfindungen aus langjähriger eigener Erfahrung heraus behaupten konnte, daß es mit Schweiß geradezu getränkt sei.)
  • Wie Unternehmen ihre Produktentwicklung absichern (Zusammenfassung: Neu- oder Weiterentwicklungen, auch Produktlinienplanungen, sollten strikt phasengerecht und renditeorientiert betrieben werden, denn Unternehmen brauchen ein taktisches Frühwarn System, um wenigstens die ärgsten finanziellen Folgen eines Flops zu verhüten. Und natürlich soll dem F + E-Team genügend innovativer Freiraum zugestanden werden, um seine Projekte ganzheitlich auf die geplante Produktrendite auszurichten und Fehlschläge schon im Frühstadium zu erkennen und auszumerzen. Doch damit ist der Produkterfolg noch lange nicht garantiert, es droht weiterhin Gefahr, aber aus einer ganz anderen, häufig übersehenen Ecke: Produktpiraterie, neuerdings bei erfolgreichen Entwicklungen fast immer im Spiel.)
Dieses frühere Tätigkeitsfeld hat mich jetzt wieder eingeholt, denn immer mehr müssen wir uns auch in Brasilien um Forschung & Entwicklung kümmern, deshalb auch meine Zusammenarbeit mit dem hiesigen Maschinenbauverband Abimaq und der SABA - Southern African Biofuel Association und die Partnerschaften mit Dr. Peter Kopp, selbständiger Edible Oils & Fats - Consultant (Sorry, aber in seiner Welt spricht man Englisch! Deutsch hat als Wissenschaftssprache heute leider wenig Chancen.) und der damit zusammenhängenden Verfahrens- und Prozesstechnik, Volker Niemann, der die AMS - Advanced Machinery Systems übernommen und weiterentwickelt hat,  Achim Flesser, dem Gründer der Produkt- und Prozessentwicklungsfirma CPE - Creative Precision Engineering,  Malte Medo, dem auf zwei Kontinenten wohnenden Geschäftsführer des IAP - Institut für Angewandte Produktionstechnologie in Valparaíso und Braunschweig und Prof. Dr. Franz Kahlen von der Maschinenbaufakultät der Universität Kapstadt, der früher in Deutschland die Advanced Manufacturing Solutions (ein weiterer Hinweis auf die Nichtbenutzung der deutschen Sprache im technisch - wissenschaftlichen Bereich) leitete. 
Das Gute ist, dass die brasilianische Regierung jetzt selbst Innovation fördern will und dazu über die BNDES (ähnlich der deutschen KfW) Fördermittel und Kredite zur Verfügung stellt. Das Problem dabei ist nicht das Geld, sondern das Fehlen von Projekten.

Deshalb hier mein Aufruf: Wer möchte einer brasilianischen Firma ein technologieträchtiges Projekt vorschlagen? Bitte nennen Sie mir Projekte, mit denen Sie einer brasilianischen Firma helfen können, sich technologisch weiterzuentwickeln, wir werden diese dann "an den Mann bringen". 

Auch Aufsätze oder Vorträge über Technologietendenzen sind willkommen, denn João Carlos Ferraz, Direktor der BNDES, sagt sehr richtig "Jede Firma dieses Landes muss begleiten, was draußen vor sich geht!".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen