29 September 2008

Lieber jung, reich und gesund als alt, arm und krank!

Ein frommer Wunsch, der leider in Brasilien noch nicht in Erfüllung gegangen ist. Zwar ist die durchschnittliche Lebenserwartung in unserem Land in einem Jahrzehnt von 69,3 auf 72,7 Jahre angestiegen, aber die zusätzliche Lebensspanne ist durchaus unerfreulich für viele Brasilianer, sagt doch schon die Bibel (Buch Genesis, 3 -19): "Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück." Ein Drittel der Brasilianer und ein Fünftel der Brasilianerinnen, die zwischen 2000 und 2005 geboren wurden, werden keine 65 Jahre erreichen. Und viele derer, die über 60 Jahre alt werden, werden dann krank sein. Bei den Männern wird die Krankheit im Mittel die Periode des gesunden Lebens um 13,5 Jahre reduzieren, bei den Frauen um 11,5. Hier die Daten einiger Länder zum Vergleich (Krankheitsperiode in Jahren):
  • Finnland:  Männer 8, Frauen 6,6
  • USA: Männer 9,4, Frauen 8,2
  • Spanien: Männer 8,8, Frauen 7,2
  • Deutschland: Männer 7,8, Frauen 6,2
  • Argentinien: Männer 10,6, Frauen 9,1
  • Mexiko: Männer 10,1, Frauen 10,1
  • Russland: Männer 8,1, Frauen 5,6
  • Brasilien: Männer 13,5, Frauen 11,1
  • China: Männer 9,2, Frauen 8,0
  • Südafrika: Männer 7,0, Frauen 6,5
  • Indien: Männer 11,3, Frauen 9,3
Die Werte liegen absolut gesehen relativ dicht beieinander (Dieser Satz ist eine klassische Antwort auf die Frage, was paradox sei).  

Die Wahrscheinlichkeit, keine 65 Jahre alt zu werden ist in:
  • Finnland: Männer 19,0 %, Frauen 8,2 %
  • USA: Männer 20,6 %, Frauen 13,0 %
  • Spanien: Männer 16,1 %, Frauen 6,5 %
  • Deutschland: Männer 17,1 %, Frauen 9,0 %
  • Argentinien: Männer 27,5 %, Frauen 14,4 %
  • Mexiko: Männer 23,8 %, Frauen 15,5 %
  • Russland: Männer 57,9 %, Frauen 24,0 %
  • Brasilien: Männer 35,8 %, Frauen 21,5 %
  • China: Männer 26,2 %, Frauen 19,1 %
  • Südafrika: Männer 66,1 %, Frauen 54,0 %
  • Indien: Männer 42,6 %, Frauen 33,9 %
Besser kann man eigentlich die Lebensqualität kaum messen. Erstaunlich der große Unterschied zwischen Männern und Frauen (bei der Wahrscheinlichkeit, keine 65 Jahre alt zu werden!) und die ebenso großen Unterschiede zwischen einzelnen Ländern. Deutsche Männer schieben im Vergleich zu anderen Nationalitäten wohl eine sehr ruhige Kugel, bei den deutschen Frauen sieht es ebenso aus. Das ist sicher Wasser auf die Mühlen der Gewerkschaften, die sich der Arbeitszeitverkürzung verschrieben haben. Spanier und Spanierinnen schiessen den Vogel ab, aber an der Siesta alleine kann es nicht liegen, denn die wird auch in Mexiko gehalten. Und bei den Finninnen ist es wahrscheinlich die Sauna, die einen heilsamen Einfluss ausübt. 

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