07 Juni 2009

Hat Brasiliens Wirtschaft eine robuste Gesundheit?

Es sieht so aus, denn steigende Einkünfte der Bevölkerung und mehr Kredite aufgrund der fallenden Zinsen sorgen für zusätzliche 100 Mrd. R$ für den Konsum. Damit wird trotz der durch den wiedererstarkenden Real beeinträchtigten Exporte ein Wirtschaftswachstum generiert, welches sich vor allem auf die Nachfrage des Inlandsmarktes stützt. Der heute 10,25 % per annum betragende Leitzins wird wohl bald einstellig sein und damit dürfte das spekulativ einströmende Geld aus dem Ausland weniger werden. Schon jetzt kommt praktisch genau so viel Geld aus dem Ausland für Investitionen in Produktivmittel herein wie für Aktien, ein gutes Zeichen und ein Beweis für das Vertrauen ausländischer Unternehmer in Brasiliens Wirtschaft. Langfristig schafft die Regierung allerdings Probleme, denn die steigende Kaufkraft stützt sich vor allem auf erhöhte Einkünfte der Staatsangestellten und der Sozialhilfeempfänger. Der Großteil der unter der Armutsgrenze lebenden Familien haben als Haushaltsvorstand einen Familienvater mit keiner oder nur rudimentärer Schulausbildung - und daran ändert die Regierung seit Generationen leider wenig. Auch das PAC-Programm hat keinen großen Einfluß, weil es an der Umsetzung hapert. Von den bis 2010 geplanten Ausgaben von 646 Mrd. R$ sind erst 22,5 Mrd. R$ realisiert worden, das sind magere 2,5 %. Damit kann Lulas Präsidentschaftskandidatin, die für das Programm verantwortlich zeichnet, kaum punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen