03 August 2010

Schluss mit Müllhalden

Mit seiner Unterschrift setzte Brasiliens Präsident Lula einen Schlussstrich unter eine 21 Jahre alte nie endend wollende Geschichte. Solange schon schmort nämlich das Gesetz über die Behandlung von Müll und Abfällen im Nationalkongress. Damit soll den Müllhalden der Garaus gemacht werden, künftig wird Abfall zu Kompost verarbeitet, aufbereitet oder durch seine Verbrennung Energie freigesetzt, die zur Stromerzeugung herangezogen werden kann. Und Biogas kann man natürlich auch aus dem Abfall gewinnen, wenn durch seine Zersetzung Methanol frei wird. Ausserdem soll es in Zukunft verboten sein, auf Müllhalden zu wohnen, Tiere zu züchten oder verwertbares Material zu suchen.

Wichtig für die Industrie ist die Verpflichtung, künftig für die Entsorgung ihrer unbrauchbaren Produkte zu sorgen und derer gibt es viele: alte Autoreifen, leere Batterien, ausgebrannte Leuchtstoffröhren, ausgediente Elektronikgeräte...die Liste könnte fast endlos fortgesetzt werden. Und nicht nur der lokale Fabrikant wird in die Pflicht genommen, auch der Importeur!

Ein willkommender Nebeneffekt ist die voraussichtliche Einkommenssteigerung unserer Lumpensammler, die heute im Durchschnitt 510 R$ im Monat verdienen, also einen Mindestlohn, umgerechnet 222 €.

PS: Wenn Sie sich über die Pause gewundert haben, die ich beim Schreiben gemacht habe, kann ich Sie beruhigen. Ich bin nicht blogmüde geworden, sondern habe Urlaub in Kärnten am Millstädter See gemacht:
Das war ich dem österreichischem Konsul Dr. Ingomar Lochschmied in São Paulo schuldig, der mich schon dreimal einlud, in seinem schönen Heimatland Vorträge über meine Wahlheimat Brasilien zu halten.

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