24 Januar 2011

Zu guter Letzt

Nicht nur in Deutschland gilt der Spruch "Junge, werde Beamter, da hast du wenig, aber das hast du sicher" schon lange nicht mehr. So gab es in Brasilien einen Ministerpräsidenten Hercílio Luz, der den Bundesstaat Santa Catarina während der Dauer der Alten Republik (1889 - 1930) drei Amtsperioden lang regierte. 1924 starb er, hatte aber den Fortbestand der Familie gesichert, indem er stolzer Vater von 19 Kindern wurde. Seine letzte lebende Tochter Hercília Catharina da Luz, die heute 89 Jahre alt ist, war bis letztes Jahr Eigentümerin eines cartórios in Florianópolis, also eines Notariats. Solchen Menschen wird nachgesagt, dass sie ihr Geld im Schlaf verdienen. Das scheint bei Dona Hercília nicht der Fall zu sein, denn die wahrscheinlich bedürftige Dame erhält als Tochter eines Ministerpräsidenten eine Pension und zwar seit 1992. Diese beträgt 15.000 R$ im Monat oder ca. 6.700 €. Das Problem ist, eine solche Pension steht nur den Kindern eines verstorbenen Ministerpräsidenten zu, die jünger als 18 Jahre alt sind oder schwerbehindert. Wollen wir hoffen, dass letzteres nicht der Fall ist.

PS: Zur Erklärung der Überschrift: Das Substantiv die Letzt = veraltet für Abschiedsmahl hat sich nur noch in der Wendung zu guter Letzt erhalten, die so viel besagt wie "ganz zum Schluss, schließlich doch noch". Quelle: www.korrekturen.de

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