12 Februar 2011

Rolls-Royce investiert in Brasilien

Aber natürlich nicht, um Luxusautos zu bauen, denn diesen Zweig hat die Firma ja an BMW verkauft. Aber um Turbinen, die auf den Off shore - Erdöl- und -gasplattformen der Petrobrás benutzt werden, richtig "einzupacken" und auch warten zu können, investiert die Firma 100 Mio. US$ in eine neue Fabrik im Bundesstaat Rio de Janeiro. Rolls-Royce ist seit 55 Jahren in Brasilien tätig und drei Werke für die Wartung und Reparatur von Flugzeugturbinen, in São Bernado do Campo, Macaé und Niterói. Obwohl die Turbinen weiterhin importiert werden sollen, will man zunehmend Ersatzteile in Brasilien beschaffen. Hier zeigt sich die Einkaufskraft der Petrobrás, die 68,5 % local content von ihren Lieferanten fordert und vermehrt erhält. In Kürze sollen 32 Motoren für das Tupí-Feld ausgeschrieben werden, wer den Zuschlag erhält, kann in 20 Jahren ca. 200 Einheiten insgesamt verkaufen. 2010 hatte Rolls-Royce weltweit 16 Mrd. US$ umgesetzt, davon 700 Mio. US$ in Südamerika.

Der Trend, den Export nach Brasilien durch Produktion vor Ort zu ersetzen, ist ungebrochen. Auch Dayco, Autoersatzteileimporteur der US-Gruppe Mark IV in Brasilien, wird lokal in São Paulo produzieren und dazu zunächst 5 Mio. US$ investieren. Die dadurch geschaffene Kapazität reicht für eine Produktion von 1,4 Mio. Teilen, z.B. Riemenscheiben, Riemendämpfer und Riemenspanner. Eine weitere Investition von bis zu 5 Mio. US$ wird nötig sein, um die Kapazität auf 4 Mio. Einheiten zu steigern. Ist dies erreicht, will man in vier Jahren auch von Brasilien aus exportieren. Die Gruppe hat 19 Fabriken in 16 Ländern, aber nur in Brasilien werden ausschliesslich Ersatzteile in einer speziellen Fabrik gefertigt. In einer anderen Einheit in Contagem produziert man OEM-Teile für die Erstausrüstung. Diese Fabrik hat 4 Mio. US$ gekostet. Riemen importiert Dayco übrigens aus Argentinien.

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