30 März 2011

Ein Fall für die Feuerwehr?

Die in Brasilien übrigens aus Soldaten besteht, nicht aus zivilen Beamten oder Angestellten des Öffentlichen Dienstes. In anderen Ländern sichern Soldaten den Frieden (so die Theorie), in Brasilien bekämpfen sie Brände und leisten die weiteren üblichen Rettungsdienste, die man von der Feuerwehr erwartet. In Groß - São Paulo auch nur in der Theorie.

Groß - São Paulo, die sogenannte região metropolitana, die grösste Brasiliens, besteht aus 38 Städten, von denen 21 keine Feuerwehrstation haben! Von diesen 21 Städten haben 11 mehr als 80.000 Einwohner. Geschätzte 1.800.000 Menschen sind also im Notfall darauf angewiesen, dass ihnen die Feuerwehr des Nachbarortes hilft. Dies sind die Städte ohne Feuerwehr (mit Angabe der Einwohnerzahl):

  • Carapicuba 369.000
  • Embú 240.000
  • Taboão da Serra 244.000
  • Itapevi 200.000
  • Ferraz de Vasconcelos 168.000
  • Francisco Morato 154.000
  • Jandira 108.000
  • Poá 106.000
  • Santana de Parnaíba 108.000
  • Caieiras 86.000
  • Mariporã 80.000
Es wird schwierig sein, für diese Städte eine Lösung zu finden, denn das Gesetz beschränkt die Zahl der Feuerwehrleute auf 10 % der Mitglieder der Militärpolizei - wobei diese Grenze hier noch nicht erreicht wurde. Unerklärlich bleibt, dass die Stadt São Paulo nur 9.824 Feuerwehrleute hat, während Rio de Janeiro, obwohl praktisch nur ein Drittel so gross, fast doppelt so viele beschäftigt.

Die Lösung für Groß - São Paulo wird wohl zunächst die Bildung freiwilliger Feuerwehren sein, wie in den kleinen Gemeinden Deutschlands, die sich keine Berufsfeuerwehr leisten können. Nur dass es sich hier nach deutschem Maßstab um Großstädte handelt.

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