21 Februar 2012

Technologiekurse in Brasilien sind immer mehr gefragt

bzw. das, was man hier dazu zählt. Nämlich in der Reihenfolge der Nachfrage im Bundesstaat São Paulo:

  1. Personalmanagement (nicht mit Personalführung zu verwechseln, eher Personalverwaltung)
  2. Logistikmanagement
  3. Systemanalyse
  4. Finanzmanagement
  5. Marketing
  6. Verwaltung von Computernetzwerken
  7. Managementfähigkeiten
  8. Internationale Verhandlungen
  9. Umweltmanagement
  10. Industrielle Automatisierung
Kein Wunder, dass Brasilien eher als das Land der durchaus erfolgreichen praktischen Anwendung und weniger als das der Erfindungen, geschweige denn der theoretischen Forschung, bekannt ist. Was fehlt, sind Ingenieure mit einer breiten Grundausbildung und wenigstens ein einziger brasilianischer Nobelpreisträger, der als Vorbild dienen könnte. Was es gibt, sind frühzeitig in die Spezialisierung ausgewichene Schmalspuringenieure, die sich nur auf ihrem Gebiet und nur als Anwender und nicht als Schöpfer von Technik und Technologie auskennen. Und natürlich eine Unmenge von Graduierten, die ein weiches Fach gewählt haben, weil ihre mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten gelinde gesagt unzureichend sind und die heute zum Heer der Austauschbaren und potentiell Arbeitslosen gehören. Aber immerhin, die Anzahl der Teilnehmer an Kursen wie den aufgezählten ist im Bundesstaat São Paulo von 2000 auf 2010 um 547 % gewachsen, es besteht also Hoffnung. 2000 waren es nur 3,6 % der neuen Studenten, die sich an solche Fächer wagten, 2010 bereits 23,3 %. Die Kurse sind von kurzer Dauer und orientieren sich ausschließlich am aktuellen Arbeitsmarktbedarf. Wes Geistes Kind diejenigen sind, die unsere Unis in Brasilien leiten, zeigt die Meinung von Maria Stella Crotti, Direktorin des Senac-Zentrums der Uni von Campos de Jordão: "Die lange Dauer, um ein Diplom zu erwerben, kann zu Fachleuten mit fehlender Aktualisierung führen." Ohne Kommentar!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen