30 Juni 2013

Goooool!

Und gleich drei! Mit 3:0 gewinnt Brasilien gegen Spanien im Maracanã - und ohne Präsidentin, die eine historische Chance aus Angst, erneut ausgebuht zu werden, versäumte, sich "ihrem" Volk zu zeigen.
An ihrer Stelle übergab den Pokal der Copa das Confederações der Fifa-Präsident an Neymar, der ab jetzt für Spanien - ausgerechnet - spielt! Und 0:3 für die Präsidentin!!! Aber nicht nur sie versteckt sich, auch Lula hüllt sich in Schweigen, der doch sonst so gerne öffentlich auftritt und bombastische Reden hält.

Wenn die Wahlen heute wären...

müsste Dilma eine zweite Abstimmung über sich ergehen lassen, dem beim ersten Mal würde sie nicht die erforderliche absolute Mehrheit erreichen. Gestern wurde dieses Umfrageergebnis veröffentlicht. Details finden Sie bei DATAFOLHA.

Wenn man nur die Demonstranten der Av. Paulista wählen ließe, hätte Dilma überhaupt keine Chance:

30 % würden ihre Stimme dem Präsidenten des Obersten Bundesgerichtes, Joaquim Barbosa, geben, 22 % Marina Silva, die der PT den Rücken gekehrt hat, und nur 10 % der augenblicklichen Präsidentin. Der Kandidat der sozialdemokratischen Opposition Aécio Neves schneidet noch schlechter ab als sein deutscher Leidensgenosse und erhielte nur 5 %. 

Aber zurück zur allgemeinen Umfrage. Laut Datafolha hätte Dilma heute nur 30 % anstelle 51 % Anfang Juni. Die ehemalige Senatorin Marina Silva gewann Stimmabsichten hinzu, ihre Anhängerschaft wuchs auf 23 % und nahm damit 16 Prozentpunkte zu. Der Senator Aécio Neves (PSDB) stieg von 14 % auf 17 % und der Ministerpräsident von Pernambuco, Eduardo Campos (PSB), von 6 % auf 7 %.

29 Juni 2013

Das kann man getrost einen Erdrutsch nennen!

"Noch nie in der Geschichte der Republik..." beliebte Lula seine Großtaten anzukündigen und könnte jetzt fortfahren "...hat ein gewählter Präsident so schnell und so viel an Popularität verloren!" Nur noch 30 % meinen, dass die Präsidentin "einen guten Job macht", 43 % halten ihre Regierung für durchschnittlich und 25 % sogar für "grottenschlecht".

Trotz der Probleme, die eine mit Demonstranten gefüllte Avenida Paulista für den Verkehr von São Paulo bedeutet, sind die meisten Befragten dafür, dass die wichtigste Strasse unserer Stadt für Demonstrationen benutzt wird.

Noch gewinnt die PT die Präsidentschaftswahlen 2014 spielend, aber warten wir die nächste Umfrage ab! Interessant, dass hiernach Lula mehr Stimmen als Dilma erhielte.

Die Präsidentin will über eine politische Reform abstimmen lassen, die kaum einer der Demonstranten fordert. "Die Strasse" ist mehr besorgt um Gesundheit und Ausbildung, was Dilma wohl noch nicht bemerkt hat. Sie sollte sich vielleicht Martin Luther zum Vorbild nehmen und "dem Volke auf's Maul schauen"!

Großstadt São Paulo?

Sieht fast wie in einer Kleinstadt im Mittelwesten der USA aus, wenn die Hochhäuser nicht wären:
"Pferd mit Kabeln" wäre doch ein schöner Titel für ein Stillleben, oder? Wobei ich betonen muss, dass das Pferd nicht echt ist und es sich deshalb wirklich um ein Stillleben handelt!

Pessestimmen zu Brasilien nach den Protesten

Analyse zu Brasilien: Brot und Spiele am Zuckerhut

28.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Sage niemand, dass Demonstrieren nichts bringt! Nach knapp drei Wochen Protesten hat sich in Brasilien so viel verändert, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt. Als hätten die Politiker nur darauf gewartet, die Forderungen der Straße zu hören und umgehend zu erfüllen:“ (Frankfurter Rundschau [...]
Proteste rütteln Brasilien wach: Schrei nach Mitbestimmung

28.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Die Wochen des Protests haben Brasilien wachgerüttelt. Bereits beugt sich die Politik dem Druck der Strasse und verabschiedet schöne Gesetze. Für wirkliche Veränderungen braucht es jedoch eine tiefgreifende Reform.“ (NZZ Online) Mehr bei [...]
Fitch: Proteste in Brasilien führen zu kontrollierteren Ausgaben

28.06.2013 | Wirtschaft |
Die aktuellen Proteste in Brasilien werden die Regierungen der brasilianischen Kommunen und Bundesstaaten unter Druck setzen, Strukturreformen anzutreiben und mit der Bundesregierung über ihre Schulden zu verhandeln. Diese Einschätzung stammt aus einem Report der Risikoratingagentur [...]
FIFA hat in Brasilien ein Image-Problem

28.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Qualitative Aussagen von Blatter zur WM-Generalprobe waren bisher rar. Der FIFA-Chef beschränkte sich darauf, die Massenproteste auf den Straßen abzuqualifizieren und von seinem Edelprodukt fernzuhalten.“ (kurier.at) Mehr [...]
Wissenschaft ohne Grenzen bietet Arbeitsplätze in Brasilien

28.06.2013 | Politik |
Durch das neue Internetportal Estágio e Emprego („Praktika und Arbeitsstellen“) sollen im Rahmen des Programms Wissenschaft ohne Grenzen (Programa Ciência sem Fronteiras) Unternehmen und Studenten besser in Verbindung treten können. Auf dem Portal bieten 35 Unternehmen [...]
Brasilien: politische Reform und Volksentscheid

28.06.2013 | Politik |
Die anhaltenden Demonstrationen in den Städten Brasiliens haben tiefgreifende Diskussionen in der Regierung der Präsidentin Dilma Rousseff ausgelöst. Als Reaktion auf die Protestmärsche schlug Rousseff kürzlich eine politische Reform vor. Zu den Verfassungsänderungen soll ein [...]
Brasilien: Starkes Wachstum für Fleischindustrie prognostiziert

28.06.2013 | Wirtschaft |
Brasiliens Fleischindustrie soll laut dem Ministerium für Land-, Viehwirtschaft und Versorgung (Ministério da Agricultura, Pecuária e Abastecimento, kurz: Mapa) in den kommenden zehn Jahren um 35 Prozent wachsen. Bislang waren lediglich positive Wachstumszahlen [...]
Demonstranten in Brasilien: “Wir kämpfen für ein besseres Land”

27.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„”Vem pra rua” – Kommt auf die Straßen!, so schallt es durch Brasilien. Was aber wollen die Demonstranten erreichen? Wir haben vier von ihnen in Rio de Janeiro befragt.“ (Zeit Online) Mehr bei [...]
Brasilianischer Senat verschärft Strafmaß für Korruption

27.06.2013 | Politik |
Der brasilianische Senat verschärft die Strafen für Korruption. Auf seiner Sitzung am gestrigen Mittwoch (26.06.) beschloss er ein Gesetzespaket, dass Korruption und ähnliche Vergehen als besonders verwerfliche beziehungsweise schwere Vergehen, “Crimes Hediondos“, in den Strafkatalog aufnehmen soll. [...]
Finanzminister verteidigt Entwicklung Brasiliens

27.06.2013 | Wirtschaft |
Hinsichtlich der derzeit in Brasilien stattfindenden Demonstrationen für stärkere Investitionen in die Bildung und in das Gesundheitswesen verteidigte der brasilianische Finanzminister Guido Mantega gestern (26.06.) die Wirtschaftspolitik Brasiliens. Laut Mantega hätte das Land einen [...]
Wachstum der Mittelschicht kommt Einzelhandel zugute

27.06.2013 | Wirtschaft |
Laut der neuesten Handelsstudie PAC (Pesquisa Anual do Comércio), die das brasilianische Institut für Geografie und Statistik IBGE (Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística) gestern (26.06.) veröffentlicht hat, habe die Erweiterung der Mittelschicht im Norden und [...]
Lage in Rios Favela “Nova Holanda” weiter angespannt

27.06.2013 | Politik |
Die Situation in der Favela Nova Holanda im Norden Rio de Janeiros bleibt weiter angespannt. Am Montagabend war es zu einer Schießerei zwischen Drogenhändlern und der Spezialeinheit der Polizei (Batalhão de Operações Especiais, kurz: Bope) gekommen, bei denen neun Menschen [...]
Reaktion auf Proteste: Brasiliens Präsidentin kündigt Radikalreform an

26.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Sie habe die Stimme der Straße verstanden, sagte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff in einer landesweiten Fernsehansprache und kündigte das größte und umfassendste Reformpaket seit der Verabschiedung der Verfassung von 1988 an.“ (Spiegel Online) Mehr bei [...]
Eike Batista: Armer Brasilien-Milliardär braucht dringend Geld!

26.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Er wollte der reichste Mann der Welt werden, und die Aussichten standen für den Brasilianer gar nicht schlecht. Jetzt kämpft Eike Fuhrken Batista um sein Imperium! Um an frisches Geld zu kommen, versuche Batista, seine Anteile an Eisenerz-, Kohle- und Goldminenkonzernen zu verkaufen, sagten mit [...]
Milliarden-Überschuss in brasilianischer Staatskasse

26.06.2013 | Wirtschaft |
Der Staatshaushalt der brasilianischen Bundesregierung verzeichnete einen weiteren Rekordüberschuss. Wie der Staatssekretär für Finanzen, Arno Augustin, mitteilte, summierten die Kontoeinlagen aus Staatskasse (Tesouro Nacional), Rentenkasse (Previdência) [...]
Wandel auf brasilianischem Immobilienmarkt

26.06.2013 | Wirtschaft |
Immer mehr Anleger in Brasilien investieren in Immobilien. Die niedrigen Rentabilitäten, die Finanzinvestoren derzeit an der Börse oder bei anderen Geldanlagen erzielen, rücken vor allem kommerziell genutzte Immobilien immer weiter in den Fokus von [...]
Erdöleinnahmen für Gesundheitswesen und Bildung

26.06.2013 | Politik |
Das brasilianische Abgeordnetenhaus genehmigte kürzlich einen neuen Gesetzesvorschlag der Regierung, der beinhaltet, dass 75 Prozent der Einnahmen aus dem Erdölgeschäft (Royalties) in die öffentliche Bildung mit Fokus auf der [...]
Gesundheitswesen schafft mehr Arbeitsplätze für Ärzte

26.06.2013 | Politik |
Das brasilianische Gesundheitsministerium informierte gestern (25.06.) darüber, dass bis 2015 35.000 Arbeitsplätze für Ärzte im Rahmen des öffentlichen Gesundheitssystems SUS (Sistema Único de Saúde) entstehen sollen. Das Ministerium wird für dieses [...]
Brasilien: “Wir sind dabei, ein seriöses Land zu werden”

25.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Präsidentin Rousseff will Brasilien reformieren. Jetzt hat das Land die Chance, eine echte Demokratie zu werden, sagt Schwellenlandexperte Oliver Stuenkel im Interview.“ (Zeit Online) Mehr bei [...]
Proteste in Brasilien – Paulo Rink: “Wir Politiker sollten transparenter werden”

25.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Der frühere deutsche Nationalspieler Paulo Rink sitzt heute im Stadtrat in seiner Heimat Curitiba. Im Interview spricht er über die Proteste im Gastgeberland der WM 2014 und seine Arbeit im WM-OK.“ (Der Tagesspiegel Online) Mehr bei Der [...]
Brasilien: Dramatischer als die Fiktion

25.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Die neue untere brasilianische Mittelschicht, die sogenannte C-Klasse, hat in den vergangenen zehn Jahren einen erstaunlichen Weg hinter sich gelegt: Zuerst tauchte sie als Zielgruppe der Werbung auf, dann als Protagonistin der sonst reichen Figuren vorbehaltenen Telenovela, nun ist sie zum ersten Mal als sich [...]
Rousseff schlägt Brasilianern Volkabstimmungen vor

25.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Nach den größten Protesten seit zwei Jahrzehnten, will Brasiliens Staatschefin Milliarden in die marode Infrastruktur des Landes investieren und dem Volk Reformen zur Abstimmung vorlegen. Nicht so schnell, sagen einige.“ (Handelsblatt Online) Mehr bei [...]
Fokus der Wirtschaft: Massenproteste läuten in Brasilien eine Zeitenwende ein

25.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Die Massenproteste zeigen, wie schnell sich Brasilien zu einer Mittelschicht-Gesellschaft gewandelt hat. Deren Forderungen werden auch die Wirtschaft verändern. Die Mittelschicht empört, dass sie von Firmen geschröpft wird.“ (NZZ Online) Mehr bei [...]
Rio de Janeiro als UN-Sitz für nachhaltige Entwicklung

25.06.2013 | Politik |
Die Vereinten Nationen (United Nations, kurz: UN) haben Rio de Janeiro gestern (24.06.) als Sitz des Weltweiten Zentrums für Nachhaltige Entwicklung (Centro Mundial para o Desenvolvimento Sustentável) ausgerufen. In dem sogenannten Zentrum Rio+ sollen künftig alle Fäden nachhaltigeren [...]
Entwicklungsministerium streicht Einfuhrzoll auf Bohnen

25.06.2013 | Wirtschaft |
Die brasilianische Regierung entschied kürzlich, den Einfuhrzoll (Imposto de Importação II) auf Bohnen zu streichen. Zuvor lag der Einfuhrzoll bei zehn Prozent des Kaufpreises. Mit dieser Maßnahme wolle die Regierung die Inflation unter [...]
Brasilien: 50 Milliarden Reais mehr für öffentlichen Nahverkehr

25.06.2013 | Politik |
Nachdem der Streit um die Fahrpreiserhöhung der öffentlichen Verkehrsmittel in vielen Städten Brasilien eskaliert war und unerwartet gewaltige Demonstrationen ausgelöst hat, lenkt die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff nun ein und will zusätzlich [...]
BRICS-Staaten reagieren auf FED-Entscheidung

25.06.2013 | Wirtschaft |
Die BRICS-Staaten (die Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) werden gemeinsam eine Strategie entwickeln, um auf die Aufwertung des Dollars zu reagieren. Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff sprach gestern (24.06.) bereits mit dem Präsidenten [...]
Proteste in Brasilien: Im Reich der 39 Ministerien

24.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Welcher Teufel ist bloß in die Brasilianer gefahren, dass die jetzt plötzlich auf die Straße gehen? Dieses fröhliche Strandvolk, diese ausgelassenen Sambatänzerinnen, diese angefressenen Fußballfans?“ (Der Tagesspiegel Online) Mehr bei Der [...]
Proteste in Brasilien: Dialogangebot ohne Wirkung

24.06.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Die Politiker in Brasilien zeigen sich bereit, Forderungen der Protestbewegung aufzunehmen und einzelne Projekte rasch umzusetzen. Den Demonstranten genügt dies aber nicht. Ihnen fehlt das Vertrauen – und auch eine Führung.“ (NZZ Online) Mehr bei [...]
Ausländische Direktinvestitionen sinken

24.06.2013 | Wirtschaft |
Nach Schätzungen der brasilianischen Zentralbank, der Banco Central, vom Freitag (21.06.) erreichen die ausländischen Direktinvestitionen im Land in diesem Jahr rund 65 Milliarden US-Dollar (circa 50 Milliarden Euro). Mit  22,856 Milliarden [...]

28 Juni 2013

Die "Möblerdelegation" in Brasilien - Bericht in der "Möbel Kultur"



Der Papst kommt am 22.7.13 in Brasilien an

Hier finden Sie den Zeitplan seines Besuches, der hoffentlich nicht von den augenblicklichen Protesten beeinträchtigt werden wird!

Aufruf der Polizeichefs des Bundesstaates São Paulo

Reagiere, São Paulo! Die Gesellschaft kann der Situation nicht mehr schweigend zusehen!
Aufruf zu einer Mahnwache wegen der vielen Raubüberfälle und Morde vor dem Landesministerium für Öffentliche Sicherheit am 23.5.13.

Wussten Sie schon, dass

die von der Präsidentin angeregte Volksbefragung nach Schätzung von Experten bis zu 500 Millionen R$ kosten wird? Letztes Jahr hatten wir Kommunalwahlen, dafür wurden schon 395 Millionen R$ ausgegeben. Teure Demokratie! Und das, obwohl bei uns in Brasilien weitgehend elektronisch gewählt wird!

Da Umfrageergebnisse hier meist darauf beruhen, dass ca. 2.000 Leute aus 200 Millionen befragt wurden, sollte man dieses Verfahren vielleicht auch zur Wahl einsetzen. Billiger wäre es auf jeden Fall, ob genauso akkurat, ist die Frage!

27 Juni 2013

FISPAL mit kleiner, aber feiner deutscher Präsenz!


Wachstum ist nicht alles, aber

ohne Wachstum geht eine Volkswirtschaft rückwärts, wenn die Bevölkerung wächst. In Brasilien sind gerade die neuesten BIP-Vierteljahreswerte veröffentlicht worden (Veränderung in %):
Vergleich mit der selben Periode des Vorjahres     Vergleich mit dem abgelaufenen Vierteljahr

Die Zentralbank hat dabei gleich die Wachstumserwartung für dieses Jahr von 3,1 % auf 2,7 % gesenkt und die für die Inflation von 5,7 % auf 6 % angehoben.

Im ersten Vierteljahr wuchs die brasilianische Wirtschaft um 0,6 %, erwartet wurden "vom Markt" 0,9 %. Da fragt man sich, woher unser zuständige Minister Mantega seinen Optimismus nimmt. Es gibt ein Wort dafür: Zweckoptimismus! Wenn er durch den Wald geht, pfeift er wahrscheinlich, der Minister.

Schlangennest

Unter dieser Überschrift erhielt ich diese unglaubliche Information über die Verfilzung in Brasilien, die ich für Sie übersetzt habe:
Paulo Bernado, der Kommunikationsminister, ist verheiratet mit
der Senatorin Gleisi Hoffmann, die dem Innenministerium vorsteht.
Gilberto Carvalho, Generalsekretär des Bundespräsidialamtes, ist der Bruder von
Miriam Belchior, der Planungsministerin, die mit 
Celso Daniel, dem ermordeten Bürgermeister von Santo André verheiratet war.
Dr. (= RA in Brasilien, auch ohne Promotion) Elizabete Sato, die Leiterin der Mordkommission, die den Fall Celso Daniel untersuchte, ist Tante von
Marcelo Sato.
Dieser ist mit Lurian da Silva
verheiratet, der Tochter
des ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva. Marcelo Sato, der Schwiegersohn des ehemaligen Präsidenten, ist Neffe der Leiterin der Mordkommission Elizabete Sato, die lange brauchte, um zum Schluss zu kommen, dass der Mord an Celso Daniel nicht politisch motiviert war. Marcelo Sato ist auch Eigentümer einer Beratungsfirma, die die BESC - Banco de Santa Catarina berät, die von 
Jorge Lorenzetti geleitet wird, dem offiziellen "Grillmeister" von Lula, "Petista" und involviert in den Skandal der gekauften Dossiers. 
Der Ehemann von Ideli Salvatti, PT-Senatorin, ist
Chef der BESC.
Wenn das alles so stimmt, wie es mir gesagt wurde, dann ist es kein Wunder, dass das Volk auf die Strasse geht. Im Gegenteil, es ist ein Wunder, dass dies nicht schon viel früher passiert ist. Aber da die Verhältnisse bei der Opposition wahrscheinlich nicht wesentlich anders aussehen, sitzt diese im Glaskasten und dort sollte man bekanntlich nicht mit Steinen schmeissen. Und "dem Volk" ist wahrscheinlich der Grad der Verfilzung nicht bekannt.  

26 Juni 2013

Die "Presidenta" rudert zurück

Es ist schon erstaunlich, wie schlecht vorbereitet die brasilianische Präsidentin unter Druck Massnahmen per Schnellschuss ankündigt und diese dann doch nicht durchführt, weil der wichtige Schritt "Denken + Prüfen lassen" vor der Ankündigung vergessen oder schlecht ausgeführt wurde. So ist es mit der Verfassungsgebenden Versammlung, die per Volksbefragung  einberufen werden sollte, um den Willen der Strasse in der Verfassung zu perpetuieren. So ein Verfahren ist nämlich in der brasilianischen Verfassung nicht vorgesehen, worauf - leider erst nach der Ankündigung im Fernsehen auf zwangsweise gleichgeschalteten Sendern - die Präsidentin von ihrem eigenem Vizepräsidenten und der Standesorganisation OAB - Ordem dos Advogados do Brasil der brasilianischen Anwälte hingewiesen werden musste. Jetzt soll, wie der Justizminister erklärte, gelten, dass die Präsidentin einen direkten Volksentscheid möchte, um die von ihr vorgeschlagenen Reformen durchzusetzen.

Da bleibt die Frage offen, warum in den 8 Jahren Regierungszeit ihres Vorgängers Lula und in den 2 Jahren, die sie selbst schon hinter sich gebracht hat, die Regierungsmehrheit nicht benutzt wurde, um diese Reformen durchzuführen? Die Antwort ist einfach, diese Reformen werden von der Regierung und vom Parlament nicht gewollt!

Aber wenigstens lassen sich die Parlamentarier noch durch die Massendemonstrationen beeindrucken. Das Vorhaben, der Staatsanwaltschaft die Möglichkeit zu nehmen, bei Verbrechen (vor allem auch bei white collar crimes) selbständig zu ermitteln, wurde mit breiter Mehrheit vom Parlament abgeschmettert. 430 Abgeordnete stimmten gegen den Gesetzesvorschlag (emenda constitucional PEC 37) und nur 9 dafür. Ohne den Druck der Strasse wären die Abstimmungsverhältnisse wahrscheinlich umgekehrt gewesen.

Bezeichnend übrig, wie unsere Präsidentin zu hohlen Phrasen Zuflucht nimmt, wie sie in kommunistischen Ländern oder bei den linken Studenten 1968 in Deutschland üblich waren. So verlangte sie nach einem plebiscito popular, als ob eine Volksabstimmung nicht immer popular sei; siehe auch "Deutsche Demokratische Republik". Ein anderes Beispiel war ihre Forderung, corrupção dolosa als Schwerverbrechen zu bestrafen. Korruption ist eigentlich immer vorsätzlich, also auch hier "doppelt gemoppelt" hält besser. Übrigens ist m.E. Schwerverbrechen nirgends exakt definiert, auch nicht im deutschen Rechtswesen.

Lesen Sie auch: 
Wir kämpfen für ein besseres Land 
Brasilien steht sich selbst im Weg 
Brasiliens Präsidentin kündigt Radikalreform an

Aus Missverständnissen zu lernen

ist wichtig, um Fehler nur einmal zu machen. Wenn Sie also ein Reisebüro in Brasilien bitten, eine Buchung vorzunehmen, sollten Sie wissen, dass dieses normalerweise jetzt eine Reservierung vornehmen wird, die bei z. B. Flügen oft nur 24 h aufrechterhalten wird. Wenn Sie glauben, dass Ihr Platz sicher sei, haben Sie sich getäuscht, denn um eine Flugpassage zu kaufen, müssen Sie dem Reisebüro ausdrücklich sagen, dass es die Passage erwerben soll. Also BUCHUNG ist nicht KAUF, sondern nur VORLÄUFIGE auf kurze Zeit beschränkte RESERVIERUNG!

24 Juni 2013

Präsidentin Dilma will zu Reformen Volksentscheid über Verfassungsänderung

Folgende Vorhaben sind geplant:
  1. Pakt für eine verantwortungsvolle Finanzpolitik auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene
  2. Pakt für eine politische Reform, mit dem u.a. ein Gesetz geschaffen werden soll, um Korruption zu einem Schwerverbrechen zu erklären.
  3. Pakt für die Gesundheit, der u.a. die Beschäftigung ausländischer Ärzte, vor allem aus Portugal und Spanien, vorsieht
  4. Pakt für den öffentlichen Nahverkehr mit einer Investition von 50 Mrd. R$
  5. Pakt für das öffentliche Erziehungswesen, der es erzwingt, dass 100 % der Royalties aus der Erdöl- und Erdgasförderung für Ausbildung verwendet wird
 Jetzt müssen nur noch Taten den Worten folgen und wir sind zufrieden!

Wo wird demonstriert?

Verfolgen Sie online und real time die Aktivitäten der brasilianischen Bürgerrechtler:

Bilder der Demonstrationen für ein NEUES BRASILIEN












Lassen Sie sich nicht täuschen, hier demonstriert die neue Mittelklasse Brasiliens! Hier ist niemand dabei, der Hunger leidet! Wer solche Demonstrationen als Deckmantel für Plünderungen benutzt, ist kein Armer, der Mundraub verübt, sondern ein Verbrecher, der Landfriedensbruch begeht! Abgesehen davon haben die Plünderer Flachbildfernseher gestohlen und nicht Brot, Milch und Margarine, bevor sie die gestürmten Läden zu Kleinholz gemacht hatten.

Generalstreik in Brasilien?

Mit diesem Aufruf, einer von vielen, wird zum Generalstreik aufgerufen; ausgerechnet mit dem geschichtsträchtigen Datum 17. Juni, dem Tag des Aufstandes, der in Ostberlin als Aufstand der Bauarbeiter begann und den ich als kleiner Junge vom Balkon unserer Wohnung am Straussberger Platz miterlebte:
Gestern, am Sonntag gab es zwar weniger Demonstrationen, aber das kann sich ändern, wenn genug Brasilianer dem Aufruf zum Generalstreik folgen. "Unsere" Präsidentin wird sich heute mit den Ministerpräsidenten der Bundesstaaten Brasiliens treffen und beraten, wie man auf "die Stimme des Volkes", die sich diesmal nicht an der Wahlurne, sondern auf der Strasse lautstark äußerte, reagieren wird. Hier die Übersetzung des Aufrufes:

GENERALSTREIK
Am 1.7.2013 wird Brasilien stillstehen. Wir werden der Regierung zeigen, dass das Volk das Land ausmacht und nicht die Politiker. Vereint können wir dieses Land verändern! Schließe Dich der Bewegung an, es ist für die Zukunft unserer Kinder und Enkel...Schluss mit der Straffreiheit, Schluss damit, dass das Geld, das GELD DES VOLKES, von unseren Regierenden in den absurdesten Weisen benutzt und missbraucht wird. Oder die Regierung hört uns oder alles bleibt stehen!

23 Juni 2013

Wer Brasilien verstehen will, muss Bus fahren

Der Artikel von Dennis Kremer mit obiger Überschrift aus der FAZ ist lesenswert, hier eine Kostprobe:

"...Auch hier gilt also: Die Gemengelage ist kompliziert, schnelle Lösungen gibt es nicht. Genau die aber versprach Präsidentin Rousseff in einer Fernsehansprache am Freitagabend ihren Bürgern. Einen „großen Pakt“ mit allen gesellschaftlichen Kräften wolle sie schmieden, um Brasilien voranzubringen. Leere Worte, findet Vinicius Galvão. „Wir müssen weiter für den Wandel kämpfen.“ Noch vermag wohl kein Brasilianer zu sagen, ob dieser Wandel wirklich glücken wird und wie er genau aussieht. Auf Portugiesisch aber hat das Wort einen wunderbaren Klang: mudança."

Lesen Sie Alles!

Zeit zum Zugreifen?

Wer in Brasilien "einsteigen" möchte, wird jetzt vielleicht erst mal zurückzucken - die Bilder der letzten Demonstrationen sind noch zu frisch. Aber - mal von den Kriminellen abgesehen, die die Gunst der Stunde ausnutzten, um sich auszutoben oder zu bereichern - was die Demonstranten wollen, ist gut für das Land und damit auch gut für den ausländischen Investor. Und die Regierung und die Mehrzahl der Parlamentarier, die sich bisher einig waren, dass der status quo beibehalten werden sollte, sehen sich jetzt einem Änderungsdruck ausgesetzt, der bei Nichtbeachtung bei der nächsten Wahl den Mandatsverlust bedeuten könnte, was von echten Demokraten gescheut wird wie der Teufel das Weihwasser. Nach den Änderungen kann es nur noch besser werden und vorher durch Inflation, Abwertung, Aussenhandels- und Zahlungsbilanzdefizit und eine damit einhergehende wahrscheinliche stagnierende Wirtschaft etwas schlechter. Und dieses "etwas schlechter" im Einklang mit dem billigeren Real lässt die Preise für eine Beteiligung oder eine Firmenübernahme sinken. Fazit? Wenn Sie nach Brasilien kommen wollen, ist jetzt die Stunde der Investition gekommen! Zusammen mit einem guten Risikomanagement können Sie à la lounge nur gewinnen!

Ein teurer Spaß!

Die Fußballweltmeisterschaft bzw. die Ausgaben dafür stoßen selbst bei Anhängern dieses Sportes in Brasilien auf Unverständnis, denn die Summe, die aufgewendet wird, sind nicht zu rechtfertigen. Die Fakten sprechen für sich:

Aktuell wird in Brasilien vom Sportministerium mit 28 Mrd. R$ Gesamtkosten gerechnet, im April waren es "nur" 25,3 Mrd. R$. 2011 war man noch von 22 Mrd. R$ ausgegangen.

Zum Vergleich, die Japaner und die Koreaner gaben 2002 für die Fußballweltmeisterschaft 10,1 Mrd. R$ aus, 2006 zahlten die Deutschen 10,7 Mrd. R$ und 2010 die Südafrikaner 7,3 Mrd. R$.

Trotzdem sieht die Regierung es als Erfolg an, dass der 2010 vorgesehene Höchstwert von 33 Mrd. R$ noch nicht erreicht wurde.

Noch ein Vergleich: Das Green Point - Stadium in Johannesburg hat 600 Mio. R$ gekostet; weniger als die Hälfte, was für die Modernisierung des Maracanã - Stadiums in Rio  und des Mané Garincha - Stadiums in Brasília ausgegeben wurde.

Was viele Brasilianer darüber denken, zeigt ein Film, der stellvertretend für viele Meinungsäußerungen in's Internet gestellt wurde.

Risiko Brasilien

Wie sieht die FIFA das Risiko während der Fußballweltmeisterschaft? Hier ein Beispiel:

Potential Risks Towards Spectators
Brazil has one of the highest homicide rates in the world with 25 deaths per year per 100,000
residents, although though it has yet to fall victim to terrorism. Crime poses the main risk for
spectators of the FIFA Confederations Cup Brazil 2013 throughout the six (6) host cities:
Brasilia, Rio De Janeiro, Fortaleza, Recife, Salvador and Belo Horizonte.

Types of Crime
During the FIFA Confederations Cup Brazil 2013 throughout the six (6) host cities purse snatching, armed robbery and carjacking are the biggest criminal risks. This is followed by kidnapping for ransom (express as well as long-term kidnappings). Drug-related violence does not normally affect visitors unless they get caught up in this particular activity or become a victim of collateral damage; unintended injuries or deaths caused by the actions of drug gangs in Brazil, such as shootouts with police or other rival drug gangs within the visitor’s close proximity.

Typical Crime Locations
Like any big city crime can occur anywhere, usually where you least expect it. Throughout
Brazil crime against visiting executives, tourists and spectators of sporting events typically
occur in the following locations.

Tourist Areas
These areas include tourist attractions and destinations within a city, town, or other area that
is dependent on the revenues from tourism; Brasilia, Rio De Janeiro, Fortaleza, Recife,
Salvador and Belo Horizonte.

Public Transport
This includes transportation that charge set fares, run fixed routes and/or are available to the
public such as buses, trains and taxies.

Outside Major Hotels
This includes luxury accommodations providing meals and other services for travelers and
tourists. The act of going out of the hotel can be accompanied by risk or danger because often areas within close proximity of major hotel within Brazil are not particularly well guarded.

Business Districts
These areas include the central area or commercial center of the six (6) cities (Brasilia, Rio
De Janeiro, Fortaleza, Recife, Salvador and Belo Horizonte) hosting the FIFA Confederations Cup Brazil 2013.

Um den vollständigen Text zu lesen, klicken Sie bitte oben in Risiko!

22 Juni 2013

Nettigkeiten der Brasilianer über Brasilien in Zeiten der Cholera

In Saudiarabien werden Diebe amputiert, in Brasilien deputados (Abgeordnete)

Lächle, Du wirst von der Regierung beklaut  
Das Mindestgehalt steigt auf 678 R$ und die Unterstützung für Strafgefangene (d.h. für deren Familien) auf 971,78 R$ 
Die traurige Wahrheit des Alkohols (als Treibstoff)

Dieb zu sein, ist was für Schwächlinge! Die wirkliche Herausforderung (big fuck)  ist es, verurteilt zu werden und dann ein öffentliches Amt anzutreten.

10 Jahre PT - Regierung und Brasilien gelingt das Kunststück, den vorletzten Platz auf der Ausbildungsweltrangliste  einzunehmen. Je dümmer das Volk, desto leichter kann es hinter's Licht geführt werden!

Das ist Brasilien: Ferrari Spider (kostet) in Brasilien R$ 1.950.000,00
Mit diesem Geld kauft man in den USA den gleichen Ferrari für R$ 510.000,00 und
dazu ein Apartment mit drei Schlafzimmern für R$ 710.000,00 und
einen Hubschrauber für R$ 670.000,00 und
es bleiben noch R$ 60.000,00 übrig
(Quelle: Zeitschrift SUPERINTERESSANT vom April)

Diese beiden Showhäuser sind seit Jahren nicht kontrolliert worden! Und sie  gefährden täglich das Leben von Millionen von Brasilianern!

Das ist die Priorität der brasilianischen Politik, Gratulation!
Links: Zuschauersitze des Maracanã-Stadiums für die Weltmeisterschaft
Rechts: Brasilientypisches Krankenhausbett


Die Banditen aus der Favela der Rocinha zu vertreiben, war ein Kinderspiel. Ich möchte sehen, wem es gelingt , sie aus Brasília herauszuholen!

Es gibt Dinge, die nur Brasilien für Dich macht! 
Monatliche Regierungsunterstützung für  
Drogenabhängige 1.350 R$  und für Familien von Strafgefangenen: 971,78 R$
Mindestgehalt für den Arbeiter: 678 R$   
Wir brauchen keine Fußballweltmeisterschaft! Wir brauchen Ausbildung, Sicherheit,  Abwasserentsorgung, Gesundheit und gute Strassen!