Brasilien hat sich seine 35 Millionen neue Mittelschicht letztlich teuer erkauft! Seit dem Jahr 2000 sind die gesetzlichen Mindestlöhne um mehr als 400% gestiegen. Immer vor Bundeswahlen wurden diese meist um das 2-3 fache der Inflationsrate erhöht. Folge: ohne das die Produktivität stieg entstand so eine Mittelschicht, die gut verdient und die inzwischen wie die Amerikaner größtenteils auf Pump und unter Einsatz diverser Kreditkarten gut leben, Brasilien aber zu einem der teuersten Länder gemacht haben, da gleichzeitig auch Euro und US Dollar erheblich an Wert verloren. Ich lebe in einem kleinen Ort in Minas Gerais. Wenn ich aber für brasilianische Orchideen mehr als in New York ausgeben muß, ein Abendessen zu zweit in London billiger sein kann und Dienstleistungen fast europäische Kostenniveaus erreichen, dann stimmt irgend etwas nicht!
Jetzt sind auch wieder die Wechselkurse zu Gunsten von Euro und US Dollar verändert (etwa 20%). Gut für den Export, miserabel für den Import. Da wird es bald noch Heulen und Zähneklappern geben.
Die Brasilianer sollten sich nur dann höhere Löhne und Gehälter leisten, wenn eine entsprechende Produktivitätssteigerung gegeben ist. Darüber hinaus muß die vorhandene Korruption und Vetternwirtschaft beseitigt sowie politische Verantwortungsbereitschaft für die Weiterentwicklung des Landes übernommen werden.