28 November 2015

Endlich, im Oktober 2015 sinken die Kreditkartenzinsen für natürliche Personen in Brasilien!

Und das gegenüber dem September gleich um satte 8,2 Prozentpunkte auf nur noch 406,1 % im Jahr! Allerdings stiegen sie gegenüber dem September 2014 um noch sattere 86,4 Prozentpunkte.

Die Überziehungszinsen (cheque especial) stiegen im Oktober 2015 gegenüber dem Vormonat um 14,4 Prozentpunkte auf 278,1 % pro Jahr. Gegenüber dem Oktober 2014 betrug der Anstieg sogar 90,1 Prozentpunkte.

Diese Durchschnittswerte der Zinsen, die natürlichen Personen abverlangt werden, gab die Zentralbank am 27.11.15 bekannt. Bei solchen Werten sollte man eigentlich von unnatürlichen Personen sprechen oder zumindest von unnatürlichen Zinsen. Und wenn man jetzt noch daran denkt, dass der Leitzins 14,25 %/a beträgt, wundert man sich nicht, dass es den Banken in Brasilien gut geht - mit der Ausnahme vielleicht der  Investmentbank BTG PACTUAL, die nach der Bekanntgabe der Verhaftung ihres Chefs und Mehrheitsaktionärs über Nacht mehr als 20 % an Wert verlor, eine weitere Folge der kriminellen Verknüpfung von Politik und Wirtschaft in Brasilien. Aber ein Gutes zeigt sich doch in diesen Krisenzeiten: Die Schlagzeilen unserer Nachrichten geben nicht wie in Zeiten der Militärdiktatur die Namen von Generälen wieder, sondern die von Richtern der zwei Senate unseres obersten Bundesgerichtes. Und natürlich die der Verhafteten, die der PT-Regierung nahestehen oder sogar angehören. Die LAVA JATO - Operation ist so bekannt geworden, dass es schon einen Artikel bei Wikipedia darüber gibt! Und die Staatsanwaltschaft informiert über den Fall sogar in einem speziellen Portal!

Aber kurz zurück zu den exorbitanten Zinsen im Oktober 2015 (Zinsen pro Jahr):
  • 25,9 % Autofinanzierung
  • 89,1 % Finanzierung des Kaufes anderer Güter
  • 131,1 % Ratenzahlung der Kreditkartenschulden
  • 50,5 % verhandelte Rückzahlung von überfälligen Krediten
  • 28,1 % Kredite mit Bedienung per Gehaltsabtretung
  • 129,1 % Kredite an Privatpersonen ohne diese Absicherung
Kein Wunder, dass unsere Politiker, von Ausnahmen abgesehen, auf Schmiergelder angewiesen sind!

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