30 Dezember 2017

EUROLATINA-Nachrichten vom Jahresende 2017 erschienen

Das neues Mitteilungsblatt kann ab sofort heruntergeladen werden! Sie können darin über meinen neuen Partner Holger Sax lesen, der so neu gar nicht ist, weil er schon mein Partner bei AMS - NIPPON RIKA DO BRASIL ist, aber eben, und das ist neu, jetzt auch bei EUROLATINA.

Außerdem finden Sie eine Darstellung der Lage Brasiliens zum Jahresende. Einen ausführlichen Bericht zur Lage werde ich Anfang nächsten Jahres schreiben, wenn die Daten von Brasiliens Volkswirtschaft für 2017 vollständig bekannt sind. Rechnen Sie nicht vor Anfang Februar damit.

2018 wird ein interessantes Jahr werden. Hoffen wir, das der Aufschwung nicht durch die Tatsache gebremst wird, dass es ein Wahljahr ist. Und wünschen wir den brasilianischen Wählern und uns, dass sie schlauer als die deutschen sind und für eindeutige Verhältnisse sorgen.

20 Dezember 2017

Schlagzeilen aus "Valor International" vom 20.12.2017

Supreme Court ends the year with unexpected decisions
Rulings deal with forced testimonies, immunity and defenses of Paulo Maluf and Luiz Inácio Lula da Silva

Economy will be central issue for presidential elections

Doubt is whether voter will compare recovery of 2018 with recession of the Rousseff years or growth of the Lula period

Cargill finally arrives in North Arch

Agribusiness giant is the latest arrival to new export route, vowing to spend at least R$700m on bulk-grain terminal in the Amazon

Brasília to cut spending again as fiscal measures stall in Congress

14 hours and 3 minutes ago

08 Dezember 2017

Brasilien, ein tropisches Paradies?

Weit gefehlt, muss ich leider schreiben, obwohl es nicht an Palmenstränden und Sonne mangelt. Aber warum sind in einem solchen Paradies 726.000 Menschen in Justizstrafanstalten weggeschlossen? Nur in den USA mit über 2 Mio. Strafgefangenen und China mit mehr als 1,6 Mio. sind es mehr. Aber diese Länder haben auch mehr Einwohner! Das brasilianische Justizministerium veröffentlichte jetzt die Entwicklung seit 1990 (in hunderttausend Strafgefangenen):
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Die rasante Zunahme der absoluten Zahlen ist erschrecken. Aber auch die relativen sind alles andere als gut, 2014 verbüßten 299,7 von 100.000 Personen in Brasilien eine Haftstrafe, im Dezember 2015 waren es schon 342. Das Land steht damit an vierter Stelle auf dieser traurigen Liste, die von den USA mit 666, Russland mit 448 und Thailand mit 445 angeführt wird. Mit einer Besserung der Häftlinge nach ihrer Entlassung ist nicht zu rechnen, dazu haben sie in den überfüllten Strafanstalten keine Veranlassung gehabt - im Mittel sind 48 Gefangene auf dem Platz für 10 "untergebracht".

Zu diesen Zahlen passt, dass Brasilien absolut gesehen die meisten gewaltsamen Todesfälle auf unserem Planeten vermelden kann, letztes Jahr waren es 70.200! Das sind 12,5% aller gewaltsamen Todesfälle auf der ganzen Erde gewesen, Kriegsgebiete eingeschlossen. Damit ist Brasilien gefährlicher als Indien, Syrien, Nigeria und Venezuela. Auf unserem schönen blauen Planeten wird jede Minute ein Mensch umgebracht. Pro hunderttausend Einwohner führt Syrien die Liste der Morde an, gefolgt von El Salvador (Der Retter!!!), Venezuela, Honduras und Afghanistan. 2015 waren es ca. 26 Mordopfer por 100.000 Einwohner in Brasilien, im Jahr darauf bereits 30. Der  planetarische Durchschnitt liegt bei 7,5 mit sinkender Tendenz, bei uns ist sie steigend. Als Trost mag uns gereichen, dass 2015 São Paulo trotz seiner Größe nur 8,73 Morde pro hunderttausend Einwohner vermeldet:
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Zum Vergleich, die Mordrate in Alagoas lag 2014 bei 61,9 Morden pro hunderttausend Einwohner. Die Sicherheitsindustrie dankt. Und der Gouverneur von São Paulo, Alckmin, kann sich auf die Schulter klopfen. Seine Polizisten natürlich auch.